Smart Site Solutions - Eine Erfolgsgeschichte in der Welt der Telematik

  

Anwendertest: Perfektes Maß an Transparenz im Schüttguttransport

Vernetzung des Maschinenparks mit ROBUSTO und PILOT von Rosenberger Telematics / Leichte Zugänglichkeit ist entscheidendes Kriterium / Anwender behält jederzeit die Datenhoheit.

  

Vernetzung ist das A und O der Baustellenlogistik

Im Bauwesen sind an der Leistungserstellung viele Akteure mit ihren eigenen Systemen oder Plattformen beteiligt. Auch Bauunternehmen digitalisieren nicht mehr auf der grünen Wiese. Hier existiert oft schon eine ausdifferenzierte Systemlandschaft. Über die Menge an Zulieferern, Spediteuren, Bauunternehmen, Maschinenherstellern und -ausrüstern, Software-Dienstleistern usw. entsteht somit ganz von selbst ein komplexes Gesamtsystem.

Die Akteure arbeiten in Bauprojekten meist nur für wenige Tage in sehr unterschiedlichen, immer wieder veränderten Kombinationen zusammen. Teils werden die Beteiligten erst kurzfristig hinzugezogen, um temporäre Engpässe dynamisch ausgleichen zu können. Diese Dynamik und Flexibilität müssen sich auch in die digitale Welt hinein verlängern lassen. Ähnlich wie sich heute bereits die beteiligten Akteure vernetzen, müssen die Softwaresysteme flexibel miteinander arbeiten und sich austauschen können. Dies kann nur dann erfolgreich bewerkstelligt werden, wenn die Einzelsysteme vernetzt und die Softwarelandschaft insgesamt als vernetztes, digitales Ökosystem verstanden wird.

Wie dies konkret geschehen kann, zeigt die neue Telematikplattform, die gemeinsam von den Unternehmen Smart Site Solutions GmbH und Rosenberger Telematics GmbH konzipiert und entwickelt wurde. Ziel ist es, möglichst alle Asphalt-Lkw in Deutschland mit einem DSGVO-konformen Tracking-System auszustatten, das die Dynamik kurzfristig zusammengestellter Flotten adäquat abbildet und so beispielsweise Bauunternehmen in der Logistiksteuerung unterstützt. Der Roll-out hat zur Einbausaison 2020 begonnen, und Stand heute sind bereits 490 Lkw von 28 Fuhrunternehmen an das System angebunden.

  

Tracking – Leistungssport für Cloud-Systeme

Die Herausforderung war es, ein System bereitzustellen, das in hoher Frequenz (alle fünf Sekunden) die Position von tausenden Lkw erfassen kann und unter den Regeln des Datenschutzes (built-in privacy) an nachgelagerte Systeme übertragen kann. Prinzipiell können unterschiedliche Tracking-Hardware, Apps oder Telematiksysteme als Datenquellen angeschlossen werden, und es können unterschiedliche Endsysteme, wie die Logistiksteuerung Smart Site One von Smart Site Solutions GmbH, als Datenempfänger angebunden werden. Die Empfängersysteme bieten dann auf Basis der GPS-Daten Mehrwertdienste, wie eine automatisierte An-/Abdockerkennung am Fertiger durch Bewegungsmuster. Dazu haben sich die beiden Unternehmen auf eine moderne Architektur und Schnittstellentechnologie geeinigt.

Smart Site One fragt über REST-Schnittstellen die GPS-Daten für ein Kennzeichen an und übergibt dabei auch den Namen des Bauunternehmens, für das die GPS-Datenfreigabe erfolgen soll. Zeitpunkt hierfür ist der Empfang eines Lieferscheins für einen Lkw. Das Rosenberger-Portal prüft, ob vom Frächter eine Freigabe für Smart Site One und für das Bauunternehmen vorliegt. Falls ja, wird die Übertragung der GPS-Positionen über ein Hochleistungs-Streaming-Gateway auf Basis von Apache Kafka gestartet. Die Technologie stammt ursprünglich aus dem Hause Microsoft/Linkedin und erlaubt einen Durchsatz von Millionen von Datensätzen pro Sekunde. Unterstützt wird dies durch Google Protocol Buffers, als effizientes Datenformat im Hintergrund.

Die Übertragung der Daten kann jederzeit durch den Frächter beendet werden. Er erhält auch ein Logbuch, wer zu welchen Zeitpunkten GPS-Daten von seinen Lkw bekommen hat. Ferner beendet Smart Site One die Übertragung automatisch dann, wenn der Lkw nicht mehr für die Baustelle fährt. Zusätzlich kann die Übertragung manuell im System Smart Site One beendet werden. Somit ist sichergestellt, dass immer nur derjenige die GPS-Daten bekommt, der sie zum jeweiligen Zeitpunkt auch wirklich erhalten darf. Neben den fest im Lkw verbauten Tracking-Geräten funktioniert die Schnittstelle auch für mobile Tracker, die nur vorübergehend an Lkw-Fahrer ausgegeben werden. Für die Verknüpfung von Tracker und Lkw-Kennzeichen wird eine App bereitgestellt.

„Ähnlich wie sich heute bereits die beteiligten Akteure vernetzen, müssen die Softwaresysteme flexibel miteinander arbeiten und sich austauschen können.“

  

Im harten Baustellenalltag erprobt

Seit Beginn des Roll-out wurden über die Plattform bereits mehrere zehntausend Lieferungen mit insgesamt mehreren hunderttausend Tonnen Material getrackt. Dabei kamen sowohl fest verbaute als auch mobile Tracker zum Einsatz. Von den Tracking-Daten konnten kleinere Tagesbaustellen bis hin zu mehrtägigen Autobahnbaustellen profitieren. Die frühe Produktivphase der Plattform ermöglichte weitere Optimierungen in kurzen Entwicklungszyklen, sodass die gesetzten Anforderungen erfüllt wurden.

 

Fuhrunternehmen können ihre eigenen Lkw mit der Tracking-Hardware ausstatten. Dies ist die Grundlage für die Nutzung von Mehrwertdiensten im Portal Rosenberger Commander. Fuhrunternehmen haben ihre Daten stets im Griff und können Freigaben selbst erteilen und entziehen. Über Protokolle wird immer mitgeschrieben, wer wann auf welche Lkw-Positionsdaten freigeschalten war. Im Portal haben Fuhrunternehmen alle Kennzahlen im Überblick und können z.B. Alarme festlegen oder Reports aus historischen Daten erzeugen.

 

Als Cloud-Anwendung zur Logistiksteuerung im Asphaltbau nutzt Smart Site One die Tracking-Daten, um Mehrwertdienste für den Bauprozess anzubieten. Materialankünfte werden direkt visualisiert und in eine Empfehlung für die Einbaugeschwindigkeit umgerechnet. Bauleitern und Polieren stehen so wichtige Informationen zur Steuerung der Baustelle zur Verfügung. Verschiedene Automatisierungen, wie das selbständige Erkennen von An-/ Abdockvorgängen führen dazu, dass Digitalisierung keinen Mehraufwand darstellt.

 

Mehrere zehntausend Lieferungen mit mehreren hunderttausend Tonnen Material wurden seit Beginn des Roll-outs bereits über die Plattform getrackt.